Montag, 8. Februar 2016

Kielflosse (Finne II)


---- hier war eine viel zu lange Pause! :Es musste erst die Firma wieder Schwung gebracht und die Werkstatt umgebaut werden. So verging ein 3/4 Jahr

Nach einer Idee von Karsten habe ich das Profil mit einer Oberfräse längs gefräst. Das ging recht gut. Aber man muss aufpassen, dass der Fräser fest in der Fräse sitzt (wer hätte das gedacht?), sonst rutscht er nach unten und macht unvermerkt hässliche Löcher. (Das scheint anderen auch schon passiert zu sein.) Na, diese Löcher werden sich mit Epoxit-Harz füllen lassen. Da sie längs verlaufen, sind sie nicht kritisch: Die Belastung wird in Querrichtung sein.

Endlich kann ich die Schablone bis zur Oberkante der Flosse schieben. Jetzt muss das Ganze in eine Glasmatte verpackt werden. Dudley gibt 3mm Dicke an unidirektional. Das mach ja Sinn, aber sollte ich nicht lieber Kohlefaser nehmen? Klare Antwort von Klaus Betz:
Von Kohlefaser rate ich in diesem Fall ab, da es viel zu teuer ist und man aufgrund der extrem starken Unterschiede beim  E-Modul von Kohlefaser und Holz die Kielflosse so dimensionieren müsste, dass die Kräfte komplett von der Kohlefaser  aufgenommen werden kann. Die Kohlefaser dehnt sich viel weniger, so dass die komplette Belastung erst mal von dieser aufgenommen wird. Ist sie nicht stark genug dimensioniert, versagt sie und dann geht die gesamte Belastung in das Holz.Bei Glasfaser sieht das anders aus, da diese viel elastischer ist und gemeinsam mit dem Holz trägt.
Also Glas, aber unidirektionales (UD) Gewebe ist nur 0.4mm stark. Sollen da dann 6-7 Lagen aufgelegt werden? Ist das nicht ein bisschen viel?

Klaus Betz:
Vermutlich werden es nicht mehr als 5 bis 6 Lagen des UD-Gewebes, schließlich sollten die Fasern am Schluss noch komplett mit Epoxid bedeckt sein. Prinzipiell erzielt man nass in nass den besten da chemischen Verbund. Einen chemischen Verbund erzielen Sie aber auch noch, wenn die vorhergehende Lage schon angezogen aber noch etwas klebrig ist. Wenn Sie aber feststellen, dass es entweder eine zu große „Sauerei“ wird bzw. größere Unebenheiten entstehen würde ich auch mal zwischenzeitlich aushärten lassen, die Unebenheiten beseitigen und dann weiterarbeiten. Wobei dann natürlich für den physikalischen Verbund der Untergrund entsprechend angeschliffen werden muss oder aber vor dem Aushärten eine Abreißgewebe aufgelegt werden sollte. Das Kielprofil ist nicht die einfachste Arbeit. Aber gut, wenn man es schon mal hat.
Also auf in die Sauerei....

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