Samstag, 21. Oktober 2017

Kiel I Form herstellen


Nachdem verschiedene Firmen nicht in der Lage waren, ein Angebot für einen Bleikiel zu schicken, habe ich beschlossen ihn selbst zu gießen. 400Kg Blei sind günstig (1.50€/Kg) ersteigert von einem, der Auswuchtgewichte in seiner Freizeit recycled.





Von Ole habe ich seine Positiv-Form bekommen, die ich mit Beton überschichtet habe. Das geht erstaunlich gut. Man muss nur ordentlich umrühren. Meine Bohrmaschine rauchte, aber sie hat es überlebt.
Der Beton braucht ungefähr eine Woche, bis er so richtig hart ist.

Jetzt kommt auch noch die Unterseite, die ich sicherheitshalber mit Stahldraht verstärkt habe, damit der Kiel nicht plötzlich unten herausfällt. Insgesamt sind 250 Kg Beton in die beiden Formen gewandert.












 So sieht die Form nach dem Betonieren aus. Ich habe einige Löcher mit Gips geflickt. Ausserdem habe ich zwischen die beiden Formen eine Gipswurst gelegt, damit dort später nicht das Blei herausläuft.




 Die beiden Holzstäbe werden die noch abzuformende Flosse halten und dann später ausgebohrt. (Mal sehen, wieviel Hitze Buchenholz aushält.)

Nun geht es an das Abformen der Flosse: Yvonne schlug vor, Verbandsgips zu nehmen: Also wickelten wir 8 Gipsbänder um die Flosse und liessen sie aushärten. Innen war zu Verdickung der Abgussflosse noch ein Tischset (Deckchen, dass man auf den Tisch legt) eingewickelt, zwischen Gips und Deckchen noch eine Schicht Haushaltsfolie.


Das ganze liess sich gut abformen: Die Flosse wurde mit dem Kran im Schiff nach oben gezogen - und siehe: Die (Negativ-)Gipsform blieb unten.
Die wird nun ihrerseits mit Holz und Gips gefüllt und bildet dann in der Kielform die Flosse ab.



Die Gipsform erwies sich dann aber als nicht genügend formstabil, als wir sie mit neuem Gips füllten. Ausserdem wählten wir einen Müllsack, um sicher zu stellen, dass sich der Kern aus der Form löst. Das war, wie sich herausstellte keine gute Idee, weil der Müllsack falten warf, die dann vom Gips umschlossen wurden. Das führte dann zu einer recht zerbrechlichen Form. Später schmolz dann das Blei den Müllsack und lief in jede Fuge, die dicker als 0.5mm war.


Nun wurden 2 30mm Löcher gebohrt - möglichst senkrecht und die 2 Buchenstäbe hineingetrieben. Die Buchenstäbe werden später geröstet, aber nicht verbrannt einige Mühe machen, sie aus dem Bleikern zu entfernen.