Also auf in die "Sauerei": Aller Anfang ist schwer! Das sei voraus geschickt.
Erstmal also die Aufhängung mit der Talje in die Finne eingepassen und mit in die Bohrung eingesenkten Dübeln mit M8 Gewinde fest machen. Die Bedenken, dass das Harz zu schnell anzieht und die Schrauben sich deshalb nicht mehr drehen lassen, sind unbegründet. Man kann die Dübellöcher samt gewinde gut mit Harz auffüllen. Die Schrauben drehen trotzdem.
Dann kommt das eigentliche Abenteuer! Das Harz/Härter Gemisch haben wir (Yvonne und ich) auf einer kleinen Küchenwaage abgemischt, beim ersten Mal gleich verschätzt: Die Margarine-Dose war mit 300g randvoll. Anschliessend losgeharzt. Aber was das bedeutet, und was da so schief gehen kann, sieht man besser im Video (insb. Minute 2:50). Den Dialog zwischen uns beiden habe ich vorsichtshalber unterdrückt. Er könnte für einen Einakter "Ehe unter Last" dienen. Aber Laminieren verbindet....
Die getränkte Glasmatte ist verhältnismässig schwer: Man muss aufpassen, dass sie nicht, wenn die Schwerkraft wirkt, einfach wieder delaminiert. Eine Kontrolle nach einigen Stunden, zeigte, dass der untere Rand sich wieder gelöst hat.
Die einseitige Aufhängung der Finne am Kran mit zwei Rundösen und einer langen Schraube am unteren Ende haben sich (bisher) für die Drehung der Finne bewährt. Die Ösen dienen als Auflage, die lange Schraube als Drehachse.
Sonntag, 28. Februar 2016
Montag, 8. Februar 2016
Kielflosse (Finne II)
---- hier war eine viel zu lange Pause! :Es musste erst die Firma wieder Schwung gebracht und die Werkstatt umgebaut werden. So verging ein 3/4 Jahr
Nach einer Idee von Karsten habe ich das Profil mit einer Oberfräse längs gefräst. Das ging recht gut. Aber man muss aufpassen, dass der Fräser fest in der Fräse sitzt (wer hätte das gedacht?), sonst rutscht er nach unten und macht unvermerkt hässliche Löcher. (Das scheint anderen auch schon passiert zu sein.) Na, diese Löcher werden sich mit Epoxit-Harz füllen lassen. Da sie längs verlaufen, sind sie nicht kritisch: Die Belastung wird in Querrichtung sein.
Endlich kann ich die Schablone bis zur Oberkante der Flosse schieben. Jetzt muss das Ganze in eine Glasmatte verpackt werden. Dudley gibt 3mm Dicke an unidirektional. Das mach ja Sinn, aber sollte ich nicht lieber Kohlefaser nehmen? Klare Antwort von Klaus Betz:
Von Kohlefaser rate ich in diesem Fall ab, da es viel zu teuer ist und man aufgrund der extrem starken Unterschiede beim E-Modul von Kohlefaser und Holz die Kielflosse so dimensionieren müsste, dass die Kräfte komplett von der Kohlefaser aufgenommen werden kann. Die Kohlefaser dehnt sich viel weniger, so dass die komplette Belastung erst mal von dieser aufgenommen wird. Ist sie nicht stark genug dimensioniert, versagt sie und dann geht die gesamte Belastung in das Holz.Bei Glasfaser sieht das anders aus, da diese viel elastischer ist und gemeinsam mit dem Holz trägt.Also Glas, aber unidirektionales (UD) Gewebe ist nur 0.4mm stark. Sollen da dann 6-7 Lagen aufgelegt werden? Ist das nicht ein bisschen viel?
Klaus Betz:
Vermutlich werden es nicht mehr als 5 bis 6 Lagen des UD-Gewebes, schließlich sollten die Fasern am Schluss noch komplett mit Epoxid bedeckt sein. Prinzipiell erzielt man nass in nass den besten da chemischen Verbund. Einen chemischen Verbund erzielen Sie aber auch noch, wenn die vorhergehende Lage schon angezogen aber noch etwas klebrig ist. Wenn Sie aber feststellen, dass es entweder eine zu große „Sauerei“ wird bzw. größere Unebenheiten entstehen würde ich auch mal zwischenzeitlich aushärten lassen, die Unebenheiten beseitigen und dann weiterarbeiten. Wobei dann natürlich für den physikalischen Verbund der Untergrund entsprechend angeschliffen werden muss oder aber vor dem Aushärten eine Abreißgewebe aufgelegt werden sollte. Das Kielprofil ist nicht die einfachste Arbeit. Aber gut, wenn man es schon mal hat.Also auf in die Sauerei....
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